Älter werden ohne Unfälle

Mehr als 40 Prozent aller tödlichen Unfälle passieren in den vermeintlich sicheren eigenen vier Wänden. Erfahren Sie in diesem Beitrag, wie Sie einem Sturz vorbeugen können.

Dies ist ein Gastbeitrag von Frau Dr. Susanne Woelk, Geschäftsführerin der Aktion Das Sichere Haus, Hamburg

Hinweis: Unterstrichene Begriffe führen Sie direkt zu näheren Informationen auf den entsprechenden Webseiten.

Mehr als 11.000 Unfalltote im Haushalt – Stürze sind größtes Risiko 

Mehr als 11.000 Menschen sterben jährlich durch einen häuslichen Unfall. Ein Blick auf die Gesamtzahl aller tödlich Verunglückten zeigt, wie gefährlich es im Haushalt zugehen kann: Mehr als 40 Prozent aller tödlichen Unfälle passieren in den vermeintlich sicheren eigenen vier Wänden.

Mit großem Abstand sind Stürze die Hauptunfallursache; rund 85 Prozent aller Unfalltoten im Haushalt waren ausgerutscht, gestolpert oder von Leiter oder Treppe gefallen. Das sind 9.373 Menschen. Die Gefahr steigt mit dem Alter. 2017 verloren 5.113 Menschen im Alter von über 85 Jahren ihr Leben nach einem Sturz. Allerdings sind nicht erst die Hochbetagten gefährdet. Bereits bei den über 65-Jährigen steigen die Unfallzahlen deutlich.

Selbstwahrnehmung schulen
Was aber kann man tun, um der Sturzgefahr standhaft zu trotzen? Eine rechtzeige gute Selbstwahrnehmung hilft in jedem Fall. Wer mit Mitte 50 merkt, dass er sich zum Strümpfe anziehen lieber hinsetzt, anstatt wie bisher auf einem Bein zu stehen, ist noch nicht direkt sturzgefährdet. Er spürt aber schon Unsicherheit und fehlendes Vertrauen in das eigene Balancegefühl.
Wenn unebene Gehwehplatten plötzlich zur Stolperfalle werden, weil man die Füße nicht mehr hoch genug anheben kann, ist dies ein Indiz für nachlassende Kraft in der Beinmuskulatur und für ein höheres Sturzrisiko.

Bewegung gezielt in den Tagesablauf einbauen
Wer sich bewegt, tut viel für den Erhalt der Selbstständigkeit. Erhalten und fördern Sie Ihre Mobilität, zum Beispiel durch tägliches Radfahren oder flottes Gehen an der frischen Luft.
Auch bei einem eingeschränkten Bewegungsradius können viele Aufgaben noch selbstständig erledigt werden, etwa der tägliche Einkauf, der Haushalt oder die eigene Körperpflege. Und wenn das Ganze etwas länger dauert – na und?

Kostenloses Seniorensicherheitspaket mit Selbsttest und Kraftübungen

Die gemeinnützige Aktion Das sichere Haus (DSH) bietet ein kostenloses Seniorensicherheitspaket mit vier Medien zur Sturzprävention an:

  • Selbsttest: „Bin ich sturzgefährdet?“: Klappkarte mit vier kurzen Übungen zu Balance und Muskelkraft, die die individuelle Sturzgefahr aufzeigen

  • Krafttraining für ältere Menschen: Übungen vor allem für Oberarm- und Oberschenkelmuskulatur

  • „Sicher leben auch im Alter“: Broschüre rund um die Sturzprävention

  • Alltägliche Stolperfallen: Faltblatt zu Treppen, Teppichen, Kabeln & Co.

Das Paket kann hier bestellt werden:
https://das-sichere-haus.de/broschueren/sicher-alt-werden.

Von Dr. Susanne Woelk, Geschäftsführerin der Aktion Das sichere Haus (DSH), Hamburg

Zahlenquelle: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden

 

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